Der raumlich-zeitliche Blickpunkt der Darstellung

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Der raumlich-zeitliche Blickpunkt der Darstellung (Gebrauch der Zeitformen)
Das Erzahltempo als eine der Komponenten der Erzahlperspektive
Arten der Rededarstellung
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2.5. Der räumlich-zeitliche Blickpunkt der Darstellung (Gebrauch der Zeitformen)

Der räumlich-zeitliche Blickpunkt der Darstellung ist die zweite Komponente der Erzählperspektive.

Der Verfasser und der Leser haben keinen unmittelbaren zeitlichen Kontakt. Wichtig für den Inhalt und die Form des Werkes ist die fiktive Zeit, die sog. Erzählzeit. Der Erzähler und die Figuren gehören nicht immer demselben Zeitraum. Die Erzählzeit kann stillstehen oder sich in unterschiedlichem Tempo entwickeln. Das erzeugt zeitliche Mehrschichtigkeit. Als durchgehende Zeitformen, die den Hintergrund der Schilderung malen. Die Er-Form der Erzählung begünstigt das Präteritum, die Ich-Form das Präsens. Für einen Zukunftsroman, historischen Roman, einen Gegenwartsroman können beide Zeitformen gewählt werden. Beide eignen sich für das Grundtempus der Erzählung wegen ihrer kurzen syntaktischen Form und semantischen Elastizität. Durch die Kombination des Grundtempus mit anderen Tempora schafft der Autor ein zeitliches Relief. Den Zeitformenwechsel nutzt man zur Angabe der veränderten Erzählperspektive sowie zur Beschleunigung oder Verlangsamung des Erzähltempos aus.

Die Änderung der zeitlichen Perspektive bedeutet zugleich auch die Änderung des räumlichen Standpunkts.

Man nutzt den Zeitformenwechsel aus, um den Leser aus einer Epoche in die andere hinüberzutragen.

2.6. Das Erzähltempo als eine der Komponenten der Erzählperspektive

Im Zusammenhang mit der zeitlichen Perspektive steht das Erzähltempo. Es kann ruhig, episch oder rasch, dynamisch, auch sprunghaft. Als sprachliches Hauptzeichen des Erzähltempos dienen wiederum die Zeitformen. Das Präteritum schildert die Ereignisse in ihrer natürlichen linearen Folge, wie es in einem Märchen üblich ist.

Der Tempowechsel tritt besonders deutlich beim Zeitformenwechsel innerhalb derselben Realzeit zutage. Wenn das Präteritum zum Beispiel durch das Präsens historicum unterbrochen wird, wird das Erzähltempo rascher.

Das Erzähltempo wird auch durch Vorblenden beschleunigt, die einen Zeitsprung in Bevorstehendes bewirken.

Das Erzähltempo wird auch durch die Wahl der Darstellungsart beeinflusst: das detaillierte Charakterisieren und Schildern, sowie die eingeschobene Kommentare und allgemeine Betrachtungen verlangsamen den Gang der Erzählung, das knappe Erzählen ohne großen Wortaufwand beschleunigt ihn. Das statische Bild stützt sich auf Attribute aller Art, Vergleiche, Ortsangaben der Ruhelage: hier, dort, oben, am Fenster usw. Das dynamische Bild benutzt vorzugsweise Handlungs- und Vorgangssätze, Sätze mit mehrfachen Prädikaten, Ellipsen.

3. Arten der Rededarstellung

Rededarstellung ist ein Oberbegriff für:

a) Wiedergabe einer realen mündlichen oder schriftlichen Äuβerung;

b) Darstellung von Äuβerungen in künstlerischer Literatur (fiktive Redewiedergabe).

Man unterscheidet die Autoren- und die Figurensprache.    

3.1. Die direkte Rede

Das ist eine wörtliche mündliche oder schriftliche Äuβerung einer oder mehrerer Personen, äuβert sich in Monolog oder Dialog.

Publizistik, Wissenschaft - in der Form eines Zitats

Dichtwerk - der Autor lässt seine Figuren selbst sprechen

mündliche Rede - man führt die Aussagen anderer Personen ein.

Der Text eines Bühnenwerkes besteht nur aus der direkten Rede, ausgesehen von Kommentaren.

Schöngeistige Literatur – Voraussetzungen: Beschreibung und Charakterisierung des Sprechers, Bemerkungen darüber, wie etwas gesagt wird (ängstlich, zögernd). Dazu dienen Anleitende Verben (verba dicendi), Angaben der Gesten, Mimik, Handlungen: Sie blickt ihn ruhig an, fast erstaunt. „Ich bin nicht traurig“ (H. Mann).

Blankdialog – uneingeleitete Rede in einem Dialog. Merkmale:

• grammatisch – die 1. P.

• graphisch – Anführungszeichen, Bindestriche’

• intonatorisch – Pausen;

• lexisch – mehr oder weniger von der Autorsprache abweichende Wortwahl:

„Was machen Sie denn da? Das ist doch keine Arbeit für Sie.“ „“Du sagst Sie zu mir?“ Sie wandte sich mit einem Ruck um, ihr Mund zuckte. „Wenn Sie noch ein einziges Mal sagen, Sie seien meine Mann, hören Sie, noch ein einziges Mal, wenn Sie sagen!“ Tränen des Zornes standen in ihren Augen. (L. Frank)

In Form der direkten Rede kommen auch die unausgesprochenen Gedanken vor: Er dachte: In zwei Stunden bin ich da, in der Wohnküche, bei Anna…

Durch die direkte Rede gewinnt die Erzählung an Lebendigkeit, Glaubwürdigkeit, Anschauligkeit.

3.2. Die indirekte (abhängige) Rede

Das ist eine Form der mittelbaren Redewiedergabe, wenn der Inhalt fremder Rede berichtet wird (Publizistik, Wissenschaft):

• 3. P. statt 1. P.;

• oft in Form des Nebensatzes (er sagte, dass);

• oft Konjunktiv statt Indikativ.

• die individuelle Merkmale der Rede werden ausgelassen, Inhalt ist wichtiger.

• emotionsarm, förmlich, sachlich, sparsam an sprachliche Mittel, objektiv,  distanziert.

Aufgaben der indirekten Rede in der schöngeistigen Literatur:

• sie erfüllt die kompositorische Funktion der Abwechslung von der direkten Rede;

• Berichten aufgrund ihrer abgeschwächten Aussagewirkung, Mittelbarkeit, enthält wichtige Erklärungen.

• Charakterisierung der Figuren.

• Einschätzung des Autors (durch Konjunktiv ausgedrückt), Einführung einer neuen Stimme.

3.3. Die erlebte Rede (verschleierte Rede, uneigentlich-direkte Rde, halbdirekte Rde, Imperfekt der Rede). Innerer Monolog, Fiktiver Dialog (Traumdialog, Denkdialog)

3.3.1. Die erlebte Rede

Das ist eine Reflexionsdarstellung der Figuren, wenn sich die Perspektive des Autors und die der Figur vereinigen, so dass eine gemischte Autor-Personen-Perspektive entsteht. Hier berühren sich alle Elemente der Rededarstellung. Unklar werden die Grenzen zwischen Autor- und Figurensprache, zwischen direkter und indirekter Rede. Sie verfügt über die undeutlichsten Merkmale:

• das Präterium erhält die Bedeutung der Gegenwart auf die handelnden Personen bezogen, in dieser Bedeutung variirt es frei mit Präsens.

• Moduswechsel

• syntaktische Zeichen: Ausrufezeichen, Fragezeichen, Ellipsen, Satzabbruch…

• Interjektionen, Partikeln, Dialektismen, Jargonismen, Professionalismen, Lieblingswörter…

3.3.2. Innerer Monolog

Das ist eine Abart der erlebten Rede. Er steht formal der direkten Rede nahe. Merkmale:

• ich-Form

• manchmal zusammenhängend, abgerissen, fragmentarisch, entsprechend dem jeweiligen Prozess des Gedankenlaufs.

3.3.3. Fiktiver Dialog

Der Form nach ist er wie ein Selbstgespräch: die Figur spaltet sich in ein doppeltes Ich, die miteinander streiten oder einander überreden.

3.3.4.Funktionen der erlebten Rede

• Sie ist ein treffendes Mittel zum Ausdruck innerer Konflikte, erregter Gedankenablüafe, feinster seelischer Nuancen.

• Sie hebt die Distanz zwischen dem Autor (od. Erzähler) und der Ffigur auf.

4. Sprachporträt (Sprachcharakteristik) als Erscheinung der Individualisierung und Typisierung der Figurensprache

Er findet seinen Ausdruck vorrangig in der Figurensprache und seine Stilerscheinung lässt sich an die Arten der Rededarstellung zu schlieβen.

Literarische Porträt erwächst aus dem Gesamtinhalt des Dichtwerkes aufgrund der äuβeren und inneren Charakteristik der handelnden Personen durch den Autor, Handlungen und Äuβerungen der handelnden Personen selbst, sogar durch ihre Namen.

Sprachporträt (Sprachcharakteristik) – eine Teilcharakterisierung einer dargestellten Person durch ihre Art, sich sprachlich kundzutun, wobei Alter, Beruf, Bildung, Charakter, Humor, Lebensart, Lebenserfahrung, Milieu, Situation, soziales Herkommen, Stimmung, Willenskraft usw. Berücksichtigung finden. Es enthält:

1) Figurensprache – direkte Rede

2) erlebte Rede

3) weniger deutliche indirekte Rede

4) Autorsprache.

Da beim Sprechen alle Sprachebenen ineinander flieβen, tritt das Sprachporträt in der Gesamtheit von lexikalisch-phraseologischen, grammatischen und phonetischen Besonderheiten zutage.

 Nichts verrät so unmittelbar das Wesen eines Menschen wie seine eigene Sprechart. Direkte Rede – Spiegel der Inneren einer Person. Die handelnden Personen gebrauchen ihre Lieblingswörter oder –ausdrücke, die sich oft zum Leitmotiv der genannten Person werden.

Die indirekte Rede verrät in geringem Maβ die Innenwelt der Person, trotzdem verhilft sie zur Schilderung des psychologischen Porträts.

Mit Hilfe unterschiedlicher charakterologischer Mittel können im Sprachporträt mehrere Aspekte (Kolorite) der Personencharakteristik gegeben werden:

• die soziale Charakteristik (Zugehörigkeit zu einer Klasse, einem Stand, einer sozialen Gruppe)

• berufliche Charakteristik

• nationale Charakteristik

• lokale und territoriale Charakteristik.


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